In einem Artikel des Münchener Merkur wird berichtet, dass seit kurzem wieder einmal ein neue (alte) Sau durchs Dorf getrieben wird. Bei der Lektüre ist mir die Anekdote von Heinrich Böll zur Senkung der Arbeitsmoral in den Sinn gekommen (siehe Link unten).
Hintergund: Bei der Bürgerversammlung in Hechendorf schlug ein ortsansässiger Unternehmer vor, ein neues Gewerbegebiet im Aubachtal zu errichten.
Das prekäre daran ist, dass das gewünschte Gebiet sehr nah an einem Fauna-Flora-Habitat und ebenso an einem einzigartigem Naturdenkmal steht. So wird in Zeiten, in denen Insektenschutz, Flächenversiegelung und Klimanotstand in aller Munde ist, wieder ein Vorstoß gewagt, 15 Hektar Grünflächen den Gewerbeeinnahmen zu opfern.
Selbst die bayrische Landesregierung, die nicht oft die Meinung der Grünen teilt, wirbt in ihrem Koalitionsvertrag mit einer Verdoppelung des Vertragsnaturschutzprogrammes und stellt klar dar: „Wir bekennen uns zum Ziel der Bundesregierung, bis 2030 den Flächenverbrauch auf bundesweit unter 30 ha pro Tag zu reduzieren.“
Umgerechnet auf unsere Gemeinde ist das ungefähr ein Hektar pro Jahr. Es wird endlich Zeit, dass sich auch unsere Gemeinde an dieses Ziel hält!
Weiterhin wird in dem Vorschlag nicht auf das vermehrte Verkehrsaufkommen eingegangen. Woher sollen die Fachkräfte kommen aus einem Landkreis, in dem wir ca. 2,5% Arbeitslose haben? Woher kommt der Wohnraum für die neuen Arbeitskräfte – reichen die bestehenden Schulen und Kindergärten? Das lockende Angebot der Gewerbesteuereinnahmen verblaßt vor den Ausgaben, die dadurch erforderlich werden. Weiterhin besteht die Gefahr einer Gewerbesteuerabwanderung, wie schon vor einigen Jahren in Seefeld in einem großen Unternehmen geschehen.
Heinrich Böll – Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral – 1963 – immer noch aktuell:
Originalartikel, auf den ich mich hier beziehe aus dem Merkur vom 5.11.2019:
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