Parkplatzträume im Aubachtal

Die durch die Presse bekannt gewordenen Pläne südlich von Gut Delling eine von FFH-Gebieten begrenzte Wiese als Gewerbefläche freizugeben, stößt bei Naturschützer*innen auf breiten Widerstand. Die als Bürgerinitiative Eichenallee gegründete Initiative hat sich zusammen mit dem Bund Naturschutz bereits in der Vergangenheit erfolgreich für den Erhalt der Eichenallee eingesetzt.

Das Gut selbst gehört der Landeshauptstadt München. Teile davon sind vermietet oder verpachtet: „Die nicht mehr für die Landwirtschaft benötigten Gebäude in Delling … sind gewerblich vermietet, zum Beispiel an eine Firma [TQ], die elektronische Baugruppen und Geräte herstellt und sich nach kleinen Anfängen im Jahre 1994 mit … etwa 600 [Mitarbeiter*innen] in Delling, zu einem der führenden Unternehmen der Branche im bayerischen Raum entwickelt hat.“ (Quelle)

Gewerbe um das Gut Delling anzusiedeln, würde das Landschaftsbild mit der Eichenallee empfindlich stören. Der erste Schritt zur Erschließung immer neuer Grundstücke für eine Bebauung sind Straßen. Dieser erste Schritt ist mit der Errichtung der Umgehungsstraße von Weßling bereits vollzogen. TQ-Chef Schneider spricht im erwähnten Artikel des Starnberger Merkur von der Anbindung des Gewerbegebiets über den zur Umfahrung gehörigen Kreisverkehr. Dabei ist die Einpendelei mit den genannten 600 Mitarbeiter*innen von TQ jetzt bereits schon sehr hoch, da viele mit dem Auto nach Delling fahren. Der vorhandene Parkplatz umfasst ca. 10.000m² und nimmt damit mehr Fläche ein, als die PKW-Fahrer*innen zum Arbeiten brauchen.

Quelle: OpenStreetMaps; © OpenStreetMap-Mitwirkende; Lizenz: https://www.openstreetmap.org/copyright

Wenn weitere 150.000m² Gewerbegebiet ausgewiesen würden, könnte Bedarf von hunderten weiteren Parkplätzen entstehen. Damit wäre ein großer Teil der geplanten Fläche bereits für Individualverkehrsfahrzeuge (vulgo: PKWs) verbraucht. Doch diese Zeiten müssen vorüber sein! Der Stehplatzbedarf der Autofahrer*innen geht so weit, dass Individualfahrzeuge mindestens zwei Stellplätze benötigen: einen am Wohnort und einen am Arbeitsort. Hier sind also Lösungen zur Erweiterung des ÖPNV gefragt.

Shuttles von den S-Bahnhöfen Weßling und Seefeld-Hechendorf nach Delling könnten Mitarbeiter*innen ökologischer zu und von ihrem Arbeitsplatz befördern.

Statt eines neuen Gewerbegebiets sollte lieber überlegt werden, ob der vorhandene Parkplatz nicht anders genutzt werden, zurück gebaut werden kann. Jede Blüte zählt. Lasst uns dafür sorgen, dass mehr davon im nächsten Frühjahr blühen werden.

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